Die Minimierung von Ausfallzeiten ist in jeder Industrieanwendung entscheidend. Doch in der dynamischen JIT-Automobilfertigung (Just in Time) können sich Störungen in der Lieferkette schnell ausweiten und die Fahrzeugproduktion am Standort des Automobilherstellers in Echtzeit beeinträchtigen.
Für den Tier-Zulieferer CpK Interior Products bedeutet die Aufrechterhaltung einer reaktionsschnellen Produktionsumgebung die Minimierung der Abhängigkeit von anderen Tier-Zulieferern. CpK betreibt drei vertikal integrierte Werke in Ontario, in denen die wichtigsten Kfz-Innenraumkomponenten des Unternehmensportfolios hergestellt werden.
Im Werk in Belleville werden thermoplastische Kunststoffe zusammengesetzt, die zum Werk in Port Hope transportiert werden, wo die Werkzeugherstellung, die Produktion von Gusshaut und Schaumstoff sowie die Vormontage erfolgen. Das Werk in Guelph übernimmt die Endmontage und die Sequenzierung – und liefert das Produkt pünktlich an den Automobilhersteller.
„Da wir diese Möglichkeiten in unseren eigenen Einrichtungen haben, können wir neue Produkte und Prozesse viel schneller einführen, als wenn wir einen Teil der Arbeit auslagern müssten“, erklärt Chris Murray, Belleville Production Manager, CpK Interior Products.
Erkennen von Verbesserungsmöglichkeiten
Die Produktionsstätte in Belleville ist kleiner als die beiden anderen Werke des Unternehmens – und umfasst auch Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Dadurch hat sich das Werk als Innovationszentrum für die Fertigung und für Produktionslösungen etabliert.
„Da wir relativ klein sind, ist es wirtschaftlicher und schneller, Konzepte hier in Belleville zu erproben und sie dann in unseren anderen Einrichtungen umzusetzen“, so Murray.
Seit 2010 arbeitet JAE Automation, ein Unternehmen für Automatisierungsdesign und Teil des Rockwell Automation® System Integrator PartnerNetwork™, mit CpK zusammen, um Möglichkeiten für betriebliche Verbesserungen zu erschließen. Das erste Projekt im Werk in Belleville war die Einführung einer SCADA-Lösung (Supervisory Control and Data Acquisition) mit der Software FactoryTalk® View Site Edition (SE), um die umfangreiche installierte Basis von Rockwell Automation-Steuerungsprodukten zu ergänzen.
„Wir haben mit dem SCADA-System begonnen und im Laufe der Jahre auch Upgrades und Sicherheitssysteme implementiert“, so Eric Martin, President von JAE Automation. „Dann kam die Frage auf, wo die Systemprogramme gespeichert waren.“
Wie viele andere Hersteller nutzte auch CpK einen rein manuellen Prozess zur Nachverfolgung von Steuerungssystemanlagen.
„Offen gesagt arbeiteten wir mit Tabellenkalkulationen, um Ausrüstung und Hardware zu erfassen“, so Murray. „Was die Software angeht, wurden auf PCs und Laptops Einzellizenzen installiert.“
Qualifizierte Fachkräfte nutzten die Laptops als Punkt-zu-Punkt-Verbindung – Laptop zu SPS – zur Wartung der Steuerungssysteme. Alle sich daraus ergebenden Konfigurationsänderungen wurden manuell auf diesem Laptop – und theoretisch – an einem zentralen Ort gespeichert.
Herausforderungen beim manuellen Asset Management
Das manuelle Management von Automatisierungsanlagen brachte enorme Herausforderungen mit sich – insbesondere im Hinblick auf die Softwarewartung. Die Anlage in Belleville nutzte zwar den SCADA-Server zur Speicherung und Aktualisierung der Software, doch es waren nicht alle Laptops mit dem System vernetzt.
„Für die Revisionskontrolle musste jemand die Software aktualisieren und an der richtigen Stelle speichern“, so Murray. „Es ist nicht besonders schwer, verschiedene Versionen in verschiedenen Bereichen zu speichern.“
„Da der Betrieb in Belleville kleiner ist als andere CpK-Einrichtungen, arbeiten weniger Menschen an dem System“, ergänzt Martin. „Wir dachten, der Server sei eine gute Lösung für die Datensicherung. Aber das Fehlen einer zentralisierten Versionskontrolle brachte Risiken mit sich.“
In den größeren CpK-Einrichtungen, in denen keine Server im Einsatz waren und mehr Menschen mit den Systemen interagierten, war das Risiko höher. Die Programme wurden in der Regel auf USB-Laufwerken gespeichert und waren bei der Wartung der Systeme unter Umständen nur schwer auffindbar.
„Es liegt vielleicht ein Maschinenstillstand vor oder ein Sensor funktioniert nicht richtig und Sie brauchen die Wartungssoftware, um Korrekturmaßnahmen zu ergreifen", so Murray. „In einer ausgelasteten Einrichtung kann man sich keine Ausfallzeiten leisten, um in den Schubladen nach dem USB-Laufwerk zu suchen, auf dem – hoffentlich – die neueste Software gespeichert ist.“
Eine bessere Methode
Gemeinsam schlugen die Teams von CpK und JAE zunächst ein Pilotprogramm zur Automatisierung und Optimierung der Anlagenverwaltung im Werk in Belleville mithilfe der Software FactoryTalk® AssetCentre vor.
„Dem Team von Belleville war jedoch schnell klar, dass dies ein unternehmensweites Projekt sein sollte“, meint Martin. „Daher wurden letztendlich alle drei Betriebe in das Projekt einbezogen.“
Auch im Werk in Belleville nutzte das JAE-Team die Leistungsfähigkeit des SCADA-Servers, um die Lösung zu implementieren. In anderen Einrichtungen wurde das Netzwerk um Server erweitert.
„Bei der Implementierung der Lösung verwendeten wir Microsoft® Remote Desktop Services, um den Zugriff auf die Softwareprogramme über Thin Clients zu ermöglichen“, erläutert Martin.
FactoryTalk AssetCentre bietet ein zentrales Werkzeug zur Sicherung, Verwaltung, Versionskontrolle, Rückverfolgung und Bereitstellung automatisierungsbezogener Anlageninformationen im gesamten Unternehmen. Die Software ist so konzipiert, dass sie den sicheren Zugriff auf das System ermöglicht, Benutzeraktionen und Firmwareversionen automatisch nachverfolgt und den Versionsverlauf aller elektronischen Dateien verwaltet. Zudem bietet die Lösung ein automatisches Backup.
„Die Lösung optimiert die Art und Weise, wie Mitarbeiter mit speicherprogrammierbaren Steuerungen und anderen Geräten verbunden werden“, so Murray. „Die Mitarbeiter können nur die aktuelle Version der Software verwenden – und da die Wartungsmitarbeiter die Programme ein- und auschecken müssen, werden alle Änderungen automatisch erfasst.“
Murray fügt hinzu: „Wenn ein Problem auftritt, kann ich darauf vertrauen, dass FactoryTalk AssetCentre unsere mittlere Dauer bis zur Wiederherstellung deutlich verbessert.“
Auf Beziehungen basierender Erfolg
Sowohl JAE als auch CpK führen den Erfolg der FactoryTalk AssetCentre-Implementierung auf die Beziehungen zurück, die die beiden Unternehmen im Laufe der Jahre aufgebaut haben.
„Für uns basiert eine erfolgreiche Beziehung darauf, dass man dem Kunden zunächst einmal zuhört – und dann versteht, was für die Einrichtung das Richtige ist“, so Martin. „CpK schildert uns seine geschäftlichen Herausforderungen und wir arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von Lösungen.“
Murray fügt hinzu: „Starke Kooperationsbeziehungen mit unseren Partnern wie JAE und mit unseren Kunden sind entscheidend für unseren Erfolg. Beziehungen sind der Schlüssel zu vollständiger Kundenzufriedenheit – und das ist unser Ziel.“
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