Als weltweit führender Anbieter von Schreibwaren, Feuerzeugen und Rasierern bringt BIC Einfachheit und Freude in den Alltag. Seit mehr als 75 Jahren steht das Unternehmen in der Tradition, den Verbrauchern weltweit hochwertige, erschwingliche und unverzichtbare Produkte bereitzustellen.
- Fehlende Standardisierung führt zu zusammenhanglosen Produktionsabläufen
- Schlecht vernetzte Mitarbeitende arbeiten ohne einheitliche Datenquellen
- Ersetzen papiergestützter Systeme durch standardisierte Cloud-Lösung
- Daily recorded transactions increased to more than 100,000 finished good parts per single shift
- Improvements to overall visibility, shop-floor performance and OEE simultaneously
- Full traceability from raw materials to finished product
Herausforderung
Die Echtzeittransparenz von Produktionsprozessen, Lagerbeständen und Qualitätsmetriken ist heute eine wesentliche Voraussetzung, um in der modernen Fertigung wettbewerbsfähig zu bleiben, auch für etablierte Kultmarken. BIC, einer der weltweit führenden Hersteller von Schreibwaren, Feuerzeugen und Rasierern, hat sich zum Ziel gesetzt, das Potenzial digitaler Transformation in Bezug auf die betriebliche Effizienz für sich zu nutzen.
BIC unterzeichnete im Dezember 2020 einen MES-Lizenzvertrag mit Rockwell Automation für ein umfassendes Plex-Paket mit Tools zur Verwaltung und Optimierung des Produktionsbetriebs – vom Fertigungsbereich bis zur Chefetage. Beim Pilotprojekt lag der Fokus auf der BIC-Produktionsstätte in Bizerte, Tunesien, einer der wichtigsten Produktionsanlagen für Schreibwaren der Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA).
Schaffung der Grundlage für eine nahtlose Integration
Wie bei jedem Transformations-Projekt gab es mehrere Herausforderungen, die es für BIC zu überwinden galt. Das Hauptanliegen bestand darin, alle Produktionsprozesse zu standardisieren. Dazu war jedoch eine horizontale und vertikale Integration von Maschinen und Mitarbeitern erforderlich, die weit über das mit den derzeitigen Betriebsmethoden mögliche Maß hinausging.
Rogelio Demay, Senior Manager Information Technology, EMEA, bei BIC, erklärt: „Auf dem Weg zur digitalen Transformation ging es bei BIC vor allem darum, Menschen und Technologie zu integrieren, um den Betrieb zu optimieren.“
Das Ziel bestand für BIC darin, die Silomentalität im Betrieb zu durchbrechen und die Mitarbeiter durch einheitliche Datenquellen effektiver zu vernetzen, um die Abläufe in Bizerte nachhaltig zu verbessern. Nach Validierung sollte dieses Erfolgskonzept nach und nach auf weitere Einrichtungen des Unternehmens ausgeweitet werden.
Demay ist davon überzeugt, dass das Projekt in Bizerte durch die Standardisierung der Systeme ein entscheidender Schritt auf BICs Weg zur digitalen Transformation und Verbesserung der operativen Fähigkeiten ist. Der Erfolg hängt dabei von einer Herangehensweise ab, die die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt. Demay fügt hinzu: „Wir bauen auf der starken Produktionsbasis auf, sie ist unser ganzer Stolz. Unser jüngstes Projekt zeugt von der Innovationskraft, die wir bei der Konzeption und beim Einsatz von Technologien zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz an den Tag legen. Die Integration eines MES in das operative Tagesgeschäft zur Unterstützung unserer Mitarbeiter ist der Hauptgrund für unseren Erfolg und bringt uns einen großen Schritt voran.“
Lösungen
Integration durch Vereinfachung
Eines der Hauptziele von BIC bestand darin, lokale Individuallösungen durch ein standardisiertes, Cloud-basiertes System zu ersetzen, auf das von jedem Standort aus zugegriffen werden kann. BIC entschied sich für den Einsatz von Plex MES für eine unternehmensweite Smart Manufacturing-Initiative. Diese zielt darauf ab, in der Fertigung genutzte Werkzeuge, Standards und Prozesse weltweit zu vereinfachen und zu synchronisieren.
Um Fortschritte zu machen, musste BIC jedoch zunächst einen Blick zurückwerfen. Für einen dauerhaften Erfolg war dies entscheidend, wie Dafni Vakasi, Smart Manufacturing Manager bei BIC, schon zu Beginn des Projekts erkannte. Vakasi berichtet: „Der erste Schritt des Projekts bestand darin, in den Fertigungsbereich zu gehen und sich die Betriebsabläufe ganz genau anzuschauen. Nur mit einem grundlegenden Verständnis dafür, was ein Nutzer tut, was er sieht und welche Informationen er benötigt, können wir sicherstellen, dass er genau diese auf dem effizientesten Wege bekommt.“
Mit Plex MES von Rockwell Automation konnte BIC den Wechsel von verschiedenen Softwarefragmenten, die teilweise hausintern entwickelt worden waren, zu einem vollständig integrierten Ausführungssystem vollziehen. Der Einsatz unterschiedlicher Software, Server und Betriebssysteme an den verschiedenen Standorten führte bis dahin zu einem jeweils unterschiedlichen Niveau der Qualität. Dieses Problem war damit behoben.
Durch die Vereinfachung des gesamten IT-Footprints hat BIC zwei Dinge erreicht. Erstens lassen sich nun über eine einzige MES-Lösung die meisten Funktionen im Werk steuern. Zweitens führt die Auflösung betrieblicher Silos zum Abbau von Ineffizienzen. Die Mitarbeiter sind damit in der Lage, die Leistung eines modernen Maschinenparks zu nutzen, zuverlässige Informationen auszutauschen und mit denselben, akkuraten Daten zu arbeiten.
Die Vorteile dieses Ansatzes liegen laut Vakasi darin, dass bei BIC nun vollständige Transparenz über den gesamten Betrieb hinweg herrscht. „Wir können den Dingen jetzt wirklich auf den Grund gehen und sie entsprechend dokumentieren, was großartig ist, denn es bedeutet, dass wir die besten Lösungen ausfindig machen können, wovon alle unsere Mitarbeiter direkt profitieren“, betont sie.
Ergebnisse
Verbesserungen auf globaler Ebene
Die Plex MES-Lösung von BIC deckt sämtliche Prozesse von Anfang bis Ende ab, darunter 90 Spritzguss- und Fertigungslinien mit unterschiedlichen Automatisierungsgraden. Trotz der Größe und Komplexität des Werks konnte BIC das MES Advance-Paket sofort einsetzen und die Abläufe im Fertigungsbereich optimieren. In der ersten Woche der Inbetriebnahme wurden trotz reduzierter Produktion tägliche Transaktionen von mehreren Tausend Behältern verbucht. Auch die Produktion der Fertigteile stieg pro Schicht auf mehr als 100 000 Stück an.
Als entscheidend erwies sich eine verbesserte Gesamttransparenz der Fertigungsleistung und der Gesamtanlageneffektivität dank MES und MACH2 A&O sowie eine deutliche Erhöhung der Bestandsgenauigkeit. Dies trug wiederum zu einer besseren Produktionsplanung bei. So konnte BIC vollständige Rückverfolgbarkeit erlangen, von den Rohstoffen bis zu den fertigen Produkten sowie weiter über den Versand und noch darüber hinaus.
Demay hebt hervor: „Die Umstellung von einem papierbasierten System auf Plex MES war ein enormer Schritt in Richtung Autarkie. Wir sind nun in der Lage, schnell auf Probleme zu reagieren und kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen.“
Da sich mit der Plex MES-Lösung Maschinen miteinander verbinden und Silos auflösen lassen, besteht der nächste Schritt darin, dieses Erfolgskonzept auf weitere Standorte von BIC weltweit zu übertragen und es als Standard für den gesamten globalen Betrieb umzusetzen. Rockwell Automation ist ein wichtiger Partner in dieser Initiative und unterstützt die Vision von BIC, Betriebstechnologien und die IoT-Welt miteinander zu verbinden, die Kluft zwischen diesen beiden Bereichen zu überbrücken und sie nahtlos in die Unternehmensabläufe zu integrieren.
Während des gesamten Projekts und der Realisierung des MES haben BIC und Rockwell Automation eng zusammengearbeitet und das gemeinsame Ziel verfolgt, signifikante Fortschritte zu erreichen. Dieses erfolgreiche Projekt ist für BIC erst der Anfang auf dem Weg zur digitalen Transformation und zur angestrebten Standardisierung der Systeme auf globaler Ebene.
Der Erfolg des Pilotprojekts von BIC in Bizerte hat die Türen für größere MES/MACH2-Einführungen an vielen verschiedenen Standorten geöffnet, so Vakasi: „Was uns bei der Entwicklung dieser Lösung für unsere Einrichtungen wirklich geholfen hat, ist die Flexibilität, die uns Plex bietet. Wir haben uns mit den Rockwell-Spezialisten zusammengesetzt und eine Lösung erarbeitet, die auf die Anforderungen des Bizerte-Teams zugeschnitten ist. Dieses Konzept lässt sich auch auf unsere Werke in anderen Teilen der Welt anwenden, z. B. in Athen, Manaus und Mexiko. Das ist unser Weg zur intelligenten Fertigung, und Rockwell Automation spielt dabei eine wichtige Rolle.“
Veröffentlicht 3. Januar 2024