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Der digitale Wandel bietet sehr viel Interpretationsspielraum. Die einen prophezeien das Blaue vom Himmel, die anderen warnen vor dem Weltuntergang. Die Wahrheit liegt in der goldenen Mitte.
Das Thema Digitalisierung ist seit einigen Jahren in aller Munde. Kein Weg führt daran vorbei und auch im privaten Umfeld sind wir alle mittlerweile längst am Tun. Laut „Digital 2019“-Report surfen 96 % der Deutschen, 88 % der Österreicher sowie 95 % der Schweizer regelmäßig im Internet. Wir erledigen unsere Bankgeschäfte zunehmend von zuhause oder von unterwegs aus. Wir kaufen bzw. bestellen immer öfter auch in Webshops. Und eine (Online-)Welt ohne Google als Universal-Suchhilfe ist überhaupt kaum mehr vorstellbar. In der Industrie verhält es sich mittlerweile ähnlich.
Der digitale Wandel ist in vollem Gange und zieht immer weitere Kreise. Obwohl er zahlreiche Chancen mit sich bringt, nährt er aber auch gewisse Ängste, vor allem Zukunftsängste. Als Arbeitnehmer fragt man sich vielleicht: Werden meine Fähigkeiten in ein paar Jahren überhaupt noch gefragt sein am Markt? Inwiefern sollte bzw. könnte ich mein berufliches Know-how aufrüsten, um à la longue nicht mit einem Roboter oder einer anderen mannlosen Lösung konkurrieren zu müssen?
Denn eines ist klar: Mit der zunehmenden Komplexität moderner Maschinen und Anlagen steigen auch die Anforderungen an die Personen, die diese zu planen, zu programmieren, zu bedienen und zu warten haben. Das bedeutet: Kontinuierliche Weiterbildungsaktivitäten, um ein Höchstmaß an Qualifikation zu erreichen, sind die beste Investition in die Zukunft.
Automatisierung als Jobmotor
Wie eingangs bereits angedeutet, sind zu den Themen Digitalisierung bzw. Automatisierung unterschiedlichste Stimmen zu vernehmen. Die Schwankungsbreite der Meinungen reicht von Gut bis Böse: Die einen malen verheißungsvoll schöne Bilder, die anderen sehen nur noch schwarz. Jobmotor oder Jobkiller ist z. B. eine der zentralen Fragen, die in diesem Zusammenhang bewegt.
Eine faktenbasierte Antwort darauf lässt sich u. a in einer aktuellen Deloitte-Studie finden, die die Transformation der Schweizer Wirtschaft genauer unter die Lupe nahm. Die Analysten beobachteten, dass im Land der Eidgenossen mehr als 800.000 neue Stellen geschaffen wurden in den letzten 25 Jahren – und zwar nicht nur trotz, sondern teilweise sogar dank zunehmender Automatisierung. Schließlich trägt diese maßgeblich dazu bei, die globale Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu erhöhen. Somit bieten sich gezielt gesetzte Automatisierungsaktivitäten auch als arbeitsplatzrettende Alternative zu Outsourcing- bzw. Offshoring-Bestrebungen an.
Bis 2025 dürften laut Deloitte weitere 270.000 Stellen entstehen in der Schweiz. Einerseits, weil die Produktion neuer Technologien und Maschinen Arbeitskräfte benötigt. Und andererseits, weil hybride Teams stark im Kommen sind. Wie zahlreiche Feldversuche zeigten, harmonieren Menschen und Maschinen nämlich an sich außerordentlich gut, da beide ihre jeweiligen Stärken voll ausspielen können bei einem gemeinsamen Fertigungsprojekt.
63 % sind bereits am Tun
Wer im globalen Wettbewerb reüssieren will, muss heutzutage gezielter denn je an der Produktivitätsschraube drehen. Im Zeitalter der Digitalisierung stehen dafür hochwirksame Mittel und Wege zur Verfügung, die es in der „Prä-IIoT-Ära“ in der Form nicht gab. Das beginnt bei aufschlussreichen Echtzeiteinblicken ins aktuelle Fertigungsgeschehen und reicht hin bis zu umfangreichen Systemanalysen, die zu einer maximalen Kostenwahrheit genauso beitragen wie zu einem vorausschauenden Handeln – Stichwort Predictive Maintenance.
Und was vor gar nicht allzu langer Zeit noch nach Science Fiction klang, hat ebenfalls längst in die reale Fertigungswelt Einzug gehalten: Künstliche Intelligenz. Laut einer aktuellen Studie von Deloitte sind mittlerweile fast alle Varianten von KI-Technologien – u. a. regelbasierte Systeme, Natural Language Processing, Machine Learning und Deep Learning – in der produzierenden Industrie angekommen. Die digitale Transformation ist demnach keine Zukunftsmusik mehr, sondern sie findet bereits statt.
In der EMEA-Region sind 63 % der Unternehmen über eine reine Planungs- bzw. Proof-of-Concept-Phase hinaus, wie Rockwell Automation bei der Befragung von mehr als 300 Digitalisierungsverantwortlichen herausfand. Generell zählen diese die Erhöhung der Operational Excellence, die Unterstützung von Marketing- und Verkaufsaktivitäten, das Vorantreiben von Innovationen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Einnahmequellen sowie die Optimierung der gesamten Supply Chain zu ihren Top-5-Prioritäten. Sie wollen laut eigenen Aussagen nicht nur besser werden, sondern teilweise auch vollkommen neue Wege beschreiten. Die Umsetzung einer kundenindividuellen Massenproduktion wurde als weiteres Ziel angegeben. Natürlich eine störungsfreie, denn eine Maschine, die steht, verdient kein Geld.
Moderne Technologien live in Aktion
Rockwell Automation selbst ist bereits vor acht Jahren auf den Digitalisierungszug aufgesprungen. Darum kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Ja, es ist ein Kulturwechsel, bei dem sich vieles verändert – einzelne Prozesse und Aufgabenbereiche, aber auch ganze Wertschöpfungsketten. Zuerst wird Bestehendes genau durchleuchtet und einem gnadenlosen Produktivitätscheck unterzogen, danach Zukunftsträchtigeres „in gut verdaubaren Größen“ Schritt für Schritt umgesetzt. Wir wissen, welche Herausforderungen die digitale Transformation mit sich bringt und können Ihnen helfen, jede einzelne Etappe davon erfolgreich zu meistern.
Und falls Sie probehalber mal als Avatar auf eine virtuelle Tour durch eine Produktionshalle gehen wollen – in unserem EMEA-Kompetenzzentrum für Connected Enterprise in Karlsruhe oder „demnächst“ auch auf der SPS IPC Drives in Nürnberg (Halle 9, Stand 205) bietet sich die perfekte Gelegenheit dafür. Denn dort lassen sich die Vorteile der Digitalisierung live erleben! Anhand von Echtzeit-Demos, intensiven Virtual-Reality-Erfahrungen und überzeugenden Praxisbeispielen zeigen wir Ihnen, wie „Smart Manufacturing“ in der Praxis funktioniert.
Veröffentlicht 7. Oktober 2019