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Wir leben in einer spannenden Zeit. Auf der einen Seite gelingt es uns mit modernen Technologien immer besser, firmeninterne Prozesse gezielt zu steuern und demzufolge besser planbar zu machen. Auf der anderen Seite scheint in der Außenwelt derzeit überhaupt nichts mehr „berechenbar“ zu sein: Ein Hauch von Protektionismus schwebt über dem Welthandel. Manche Länder tendieren im Moment dazu, sich wirtschaftlich abzuschotten. Sie trachten nach einer weitgehenden Unabhängigkeit von Importen und wollen sich künftig vermehrt auf ihre eigenen Erzeugnisse fokussieren. Der Brexit schürt die Angst vor einem gänzlichen Zerfall der Euro-Zone und seine konkreten Auswirkungen sind auch noch nicht wirklich absehbar. Und die von uns allen gemeinsam vorangetriebene Digitalisierung nährt ebenfalls nicht nur zahlreiche Chancen und Möglichkeiten, sondern auch diverse Befürchtungen, wie beispielsweise steigende Arbeitslosenzahlen oder eine größere Anfälligkeit für Cyberattacken.
Laut dem Allianz Risk Barometer 2017 zählen Betriebsunterbrechungen (37 %) infolge eines Feuers, einer Explosion, einer Naturkatastrophe aber auch infolge eines Cyberangriffs, eines Streiks oder eines Lieferantenausfalls zu jenen „Horrorszenarien“, die Unternehmen derzeit am meisten fürchten. Schwer abschätzbare Marktentwicklungen (31 %) gelten weltweit als zweitwichtigstes Risiko und Cybervorfälle wurden von 30 Prozent der insgesamt 1.200 Befragten aus 55 Ländern als größte Gefahr für einen positiven Geschäftsverlauf eingestuft. In Deutschland sieht die Rangliste ein bisschen anders aus, da liegen laut Allianz Risk Barometer Cyber-Risiken an der Spitze der Top 10-Bedrohungen.
Kein Wunder eigentlich, schließlich nehmen Angriffe auf Industrieunternehmen und Prozessanlagen kontinuierlich zu. Umso wichtiger ist es in der heutigen zunehmend vernetzten Welt, nicht nur für eine funktionale Sicherheit der eigenen Produktionseinrichtungen zu sorgen, sondern auch das Thema Cybersecurity umfassend abzudecken. Einerseits, um sich selbst vor unlauteren Attacken zu schützen. Und anderseits, um rechtzeitig einen „Plan B“ vorliegen zu haben, falls man indirekt zum Opfer wird, weil kritische Infrastruktureinrichtungen – beispielsweise die Stromversorgung – großflächig lahmgelegt werden. Denn je unsicherer die Welt da draußen, desto wichtiger ist es, die eigenen Hausaufgaben zu machen, um bestmöglich vorbereitet zu sein auf alle Eventualitäten.
Rein faktisch betrachtet sieht es im Moment sogar sehr gut aus für Unternehmen aus der DACH-Region. Der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie Swissmem vermeldet eine positive Entwicklung bei den Auftragseingängen, die für heuer steigende Umsätze erwarten lässt. 42 Prozent der Unternehmer selbst rechnen 2017 mit mehr Aufträgen aus dem Ausland, lediglich 12 Prozent fürchten einen Rückgang. Der VDMA geht davon aus, dass es den deutschen Maschinenbauern trotz eines von zahlreichen Unsicherheiten geprägten Umfelds gelingen wird, das Vorjahresniveau mindestens zu halten, wenn nicht sogar zu toppen.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag bestätigt diese Aussagen, indem er von gut gefüllten Auftragsbüchern spricht und ein Wachstum von 1,6 für 2017 prognostiziert. Und das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung gibt in Sachen USA und Brexit „Entwarnung“: Der EU-Austritt Großbritanniens werde vor allem die britische Wirtschaft selbst treffen, weniger deren Handelspartner und die Wachstumsperspektiven in den USA seien ebenfalls gut, heißt es seitens des WIFO-Instituts.
Produkte made in Austria, Germany oder Switzerland werden vielfach ihrer hohen Qualität wegen nachgefragt. Außerdem sind in der DACH-Region zahlreiche Hidden bzw. auch allseits bekannte Champions angesiedelt, die in dem, was sie tun, wirklich „Weltklasse“, also das Maß aller Dinge sind. Und genau auf diese Stärken sollten wir uns in vermeintlich unsicheren Zeiten wie diesen besinnen. Wir haben in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz ein duales Ausbildungssystem, das Maschinenbauern wie herstellenden Unternehmen mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften den Rücken stärkt. Im Rahmen dieser dualen Ausbildung können die Nachwuchsfachkräfte zwar schon viel Praxisluft schnuppern, allerdings können wie erfahrene Mitarbeiter nicht von jetzt auf gleich ersetzen.
Es gilt hier zu unterstützen und den Wissenstransfer von einer Generation, die kurz vor der Verrentung steht, an die Absolventen zu reibungslos wie möglich zu gestalten. Uns stehen als Treiber der Automatisierung und Digitalisierung zahlreiche Türen offen. Unser Spezial-Know-how ist vor allem auch dort gefragt, wo neue Produktionskapazitäten geschaffen oder bestehende Einrichtungen modernisiert und auf den letzten Stand der Technik gebracht werden müssen. Dort können Maschinen- und Anlagenbauer aus der DACH-Region ihre Fähigkeiten und Kompetenzen voll ausspielen. Allerdings gilt es gut vorbereitet zu sein auf die Chancen, die sich da bieten.
Es geht also darum, seine „Hausaufgaben“ zu machen: Die jeweiligen Marktbedürfnisse im Auge behalten, länderspezifische Standards berücksichtigen, mit viel Innovationskraft eine gewisse Vorreiterrolle übernehmen und up to date bleiben bei modernen Technologien und aktuellen Anforderungen lautet demnach die Devise. Rockwell Automation unterstützt gerne mit entsprechenden White Papers, Schulungen und Trainings. In unseren Blog-Beiträgen teilen wir regelmäßig Gedanken, wie sich besser performen lässt in Zeiten eines verschärften globalen Wettbewerbs.
Denn eines haben wir trotz aller Unsicherheiten am Weltmarkt selbst in der Hand: Unser eigenes Tun und Handeln!
Veröffentlicht 27. Februar 2017