Loading
Blog | Metall
Recent ActivityRecent Activity

5 Erkenntnisse aus acht Jahren Nachhaltigkeitsgeschichte

Engagement für eine grünere Zukunft

Teilen:

LinkedInLinkedIn
XX
FacebookFacebook
PrintPrint
EmailEmail
A man in a safety hat and vest

Die Botschaft für moderne Führungskräfte ist klar: Nachhaltigkeit ist heute ein unverzichtbares unternehmerisches Element. Es ist dringend notwendig, die Prozesse auf allen Ebenen zu verbessern, um sie umweltfreundlicher zu gestalten. Dies zu ignorieren, kann unglaublich schädliche Folgen haben, nicht nur in den Augen der Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit, sondern auch im Hinblick auf die verpassten Chancen für mehr Innovation und Unternehmenseffizienz.

Auf Regierungsebene hat man sich inzwischen auf Initiativen geeinigt, von denen das Pariser Abkommen den größten Umfang hat, die darauf abzielen, den Kohlenstoffausstoß in allen Industriezweigen deutlich zu senken. Es geht jedoch nicht mehr nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern darum, dass mehr Nachhaltigkeit aktiv zu Leistungsverbesserungen, Ausgabensenkungen und technologischen Innovationen führen kann, von denen die Branche als Ganzes profitiert.

Da sich die breite Öffentlichkeit der Bedeutung der Nachhaltigkeit in der modernen Welt bewusst ist, wird von den Unternehmen erwartet, dass sie grundlegende Änderungen vornehmen, die von einer grüneren Denkweise geleitet werden. 

Änderungen bewirken

Auch wenn Nachhaltigkeit in der Metallindustrie nicht immer die höchste Priorität hatte, wurden in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt, da das Thema auf der Unternehmensagenda weiter nach oben gerückt ist. ArcelorMittal ist stolz auf seine maßgebliche Vorreiterrolle bei diesem Wandel. Die Verringerung der Kohlenstoffemissionen und das Ergreifen von Maßnahmen zum Erreichen von netto-neutralen Geschäftsmöglichkeiten ist seit geraumer Zeit ein Schwerpunkt unseres Unternehmens.

Dies wurde vor Kurzem durch eine neuartige Initiative zur Umwandlung von Kohlenstoff in Steelanol in unserem Stahlwerk in Gent unterstrichen. Mit dem Projekt, das 2013 ins Leben gerufen wurde und nun kurz vor dem Abschluss steht, wird deutlich, dass ein umfassender Wandel mehr erfordert als nur Lippenbekenntnisse zu wachsenden Problemen.

Loading

Ausgangspunkt für das Projekt war der Wunsch, die Kohlenstoffemissionen der für die Stahlproduktion benötigten Hochöfen zu reduzieren. Unsere Suche nach nachhaltigeren Lösungen führte uns zu einer Partnerschaft mit LanzaTech, einem Unternehmen für Kohlenstoffrecycling, dessen revolutionäres Konzept darin besteht, dieses Abfallprodukt in Bioethanol umzuwandeln und so eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen.

Nach fast einem Jahrzehnt der Forschung, Erprobung und schließlich des Erfolgs wird das Projekt im nächsten Jahr seinen Betrieb aufnehmen und bis 2023 seine volle Kapazität erreichen. Diese Steelanol-Produktion wird unser Ziel unterstützen, die Kohlenstoffemissionen in unseren europäischen Betrieben innerhalb der nächsten zehn Jahre um 30 % zu reduzieren, sodass wir bis zum Jahr 2050 klimaneutral wirtschaften werden. Das Projekt schafft auch neue Marktchancen für ArcelorMittal und ist eine Musterlösung für andere Unternehmen, die in Zukunft ihre eigenen nachhaltigeren Praktiken realisieren möchten.

5 Erkenntnisse zur Umsetzung einer Nachhaltigkeitsinitiative

Aus dieser Erfahrung haben wir einige wichtige Erkenntnisse gewonnen, die auf andere Unternehmen übertragen werden können, wenn diese nachhaltigere Optionen in ihre Geschäftsabläufe integrieren möchten.

1. Versuchen Sie nicht, diese Aufgabe allein zu bewältigen

In dieser Situation gibt es niemanden, der im Alleingang eine magische Lösung für alle Probleme finden kann. Es gibt kein Patentrezept für die Reduzierung von Schadstoffemissionen. Schließlich haben selbst die größten Organisationen Schwierigkeiten, die Ressourcen, Zeit und Fachkenntnisse aufzubringen, die erforderlich sind, um diese tief verwurzelten Probleme zu lösen.

Vielmehr geht es darum, diese Probleme gemeinsam anzugehen. Die Einbindung in ein einheitliches Ökosystem von Unternehmen und die Einführung eines offenen Innovationsmodells werden dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen und neue Ideen zu fördern. In unserem Fall hat uns die Zusammenarbeit mit Partnern wie Rockwell Automation, LanzaTech und unserem Finanzierungspartner, dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union, dabei geholfen, mehr Bereiche abzudecken, als wir es alleine könnten.

Veränderungen sind auf lokaler, nationaler und globaler Ebene erforderlich, wobei Unternehmen und staatliche Stellen finanzielle Unterstützung leisten müssen, um diese Ideen in die Tat umzusetzen und signifikante Veränderungen zu bewirken. 

2. Durch Experimentieren erhöhen sich die Erfolgsaussichten

Jedes Unternehmen ist anders und steht seinen ganz eigenen Herausforderungen gegenüber. Dies ermöglicht Innovationen auf eine Art und Weise oder an Orten, die für andere Unternehmen unvorstellbar wären. Bereiche, in denen Sie zunächst potenzielle nachhaltige Verbesserungen erkennen können, sind möglicherweise nicht diejenigen, in denen Sie die größten Durchbrüche erzielen.

Durch die Förderung eines Ansatzes, der auf Experimentierfreude beruht, können Unternehmen und Branchen kreative Ideen entwickeln und innovative Lösungen finden, die Kohlenstoffprobleme in Geschäftsmöglichkeiten verwandeln, wie es bei unserer Steelanol-Anlage der Fall ist. Es geht darum, frühere Erkenntnisse und Einsichten umzusetzen, um die nächste positive Lösung zu schaffen.

3. Konzentration auf die wirtschaftliche Durchführbarkeit

Damit eine grüne Initiative tatsächlich in die allgemeine Unternehmenspraxis integriert werden kann, muss sie wirtschaftlich sinnvoll sein. Wenn dies nicht der Fall ist, werden Dynamik und Motivation für das Konzept schnell nachlassen.

Glücklicherweise ist die Einführung nachhaltigerer Konzepte nicht nur moralisch und ethisch richtig, sondern in der Regel auch der wirtschaftlich sinnvollste Ansatz. Die Analyse der weiterreichenden wirtschaftlichen Auswirkungen, die nachhaltige Veränderungen in Ihrem Unternehmen haben können, muss von Anfang an dargelegt werden, denn ohne den eindeutigen Nachweis, dass diese Initiativen einen positiven Beitrag zu Ihrer Bilanz leisten werden, wird es umso schwieriger, sie umzusetzen.

4. Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie es richtig

Als es unterzeichnet wurde, schien das Pariser Abkommen noch in weiter Ferne zu liegen. Nun nähert sich die Frist dafür mit Riesenschritten.

Bei manchen löst dies ein Gefühl der Panik und das Bedürfnis aus, Veränderungen umgehend vorzunehmen. Dies könnte jedoch am Ende mehr schaden als nutzen. Schließlich hat es acht Jahre gedauert, bis wir mit unseren Anlagen so erfolgreich waren. Doch wir hatten keinen Leitfaden, an dem wir uns orientieren konnten, und das bedeutet, dass man sich die Zeit nehmen und es richtig angehen muss.

Lernen Sie von Ihren Kollegen und aus Ihren eigenen Bemühungen und bauen Sie auf der Arbeit anderer auf, um den Prozess zu fördern und zu verbessern. Eine halbfertige Lösung wird keine dauerhafte Veränderung bewirken, selbst wenn sie fristgerecht umgesetzt wird.

5. Verbreiten Sie die Botschaft

Wenn Sie in bestimmten Bereichen erfolgreich waren oder Lösungen für bisher unlösbare Probleme gefunden haben, sollten Sie nicht zögern, anderen davon zu berichten. Die Entwicklung unserer Steelanol-Initiative hatte eine überraschende Auswirkung, mit der wir nicht gerechnet hatten: Wir sind jetzt ein Magnet für Interessenten und Partner, die nachhaltigere Visionen für die Industrie teilen.

Informieren Sie Ihre Mitarbeiter, Ihre Branche und die ganze Welt über Ihre Maßnahmen – wahrscheinlich wird man Ihnen zuhören wollen. Ergreifen Sie die Initiative, damit Ihre Führungskräfte und Experten darüber sprechen, Ihre Ideen öffentlich vorstellen und sich für die bereits unternommenen und die noch anstehenden Schritte einsetzen. Dies führt möglicherweise zu entscheidenden Verbindungen, die dazu beitragen können, Ihre Vision zum Leben zu erwecken und andere zu ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen.

Ihre nächsten Schritte

Wenn man sich für eine grünere Vision einsetzt, kann man nicht einfach loslegen und erwarten, dass der Erfolg eintritt. Kurzfristige Maßnahmen werden nicht die erforderlichen oder erwünschten Ergebnisse bringen. Es geht darum, sich ein Ziel zu setzen, die notwendigen Schritte zu verstehen und sie dann umzusetzen.

Am Anfang steht eine Vision, für die sich die Entscheidungsträger in Ihrem Unternehmen einsetzen können, um dann die für die Umsetzung erforderliche Zeit, die Ressourcen und das notwendige Engagement bereitzustellen. Es mag wie eine gewaltige Umstellung erscheinen, die mit vielen Schwierigkeiten verbunden sein wird, aber dieses Engagement wird sich langfristig auszahlen – für Ihr Unternehmen und die Welt im Allgemeinen.

Wenn Sie mehr über Nachhaltigkeit in der Produktion erfahren möchten, besuchen Sie den Management Perspectives Hub.

Staatliche Finanzierung kam aus vielen Quellen, einschließlich der Flämischen Regierung und des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union unter Fördervertrag Nr. 656437.

Veröffentlicht 2. Juni 2021


 Wim Van der Stricht
Wim Van der Stricht
CTO Technology Strategy, ArcelorMittal
Wim Van der Stricht, joined ArcelorMittal in 2000. He is currently responsible for developing the corporate AM climate action plan on key CO2 abatement technologies and circular economy. He is project coordinator of demonstration projects including Steelanol, Torero, Carbon2Value and more.
Abonnieren

Abonnieren Sie den Rockwell Automation-Newsletter und Sie erhalten schnell und einfach aktuelle Neuigkeiten, Ideen und Informationen.

Abonnieren

Für Sie empfohlen

  1. Chevron LeftChevron Left Rockwell Automation Startseite Chevron RightChevron Right
  2. Chevron LeftChevron Left Unt... Chevron RightChevron Right
  3. Chevron LeftChevron Left Neuigkeiten Chevron RightChevron Right
  4. Chevron LeftChevron Left Blogs Chevron RightChevron Right
  5. Chevron LeftChevron Left 5 Erkenntnisse aus acht Jahren Nachhaltigkeitsgeschichte Chevron RightChevron Right
Bitte aktualisieren Sie Ihre Cookie-Einstellungen, um fortzufahren.
Für diese Funktion sind Cookies erforderlich, um Ihr Erlebnis zu verbessern. Bitte aktualisieren Sie Ihre Einstellungen, um diese Cookies zuzulassen:
  • Social-Media-Cookies
  • Funktionale Cookies
  • Leistungscookies
  • Marketing-Cookies
  • Alle Cookies
Sie können Ihre Einstellungen jederzeit aktualisieren. Weitere Informationen finden Sie in unserem {0} Datenschutzrichtlinie
CloseClose